Teilnehmer des Fördervereins vor dem Bundestag während der Bildungsfahrt

„An unserer Bildungsfahrt nach Berlin hat mir sehr gut gefallen, dass wir einen Einblick in die Arbeit von Politikern, mehr über die deutsch-deutsche Geschichte sowie zu der Wichtigkeit von Demokratie und Meinungsfreiheit erfahren haben“, verrät Anna-Maria Dittrich von der Freiwilligen Feuerwehr Haarentor. „Besonders bewegend fand ich den Tränenpalast und das Stasigefängnis Hohenschönhausen, in welchem uns der Zeitzeuge Gilbert Furian geführt hat. Seine persönliche Geschichte zu erfahren, dass er eben nicht frei schreiben und seine Meinung äußern konnte, sondern durch die Stasi beobachtet und eingesperrt wurde, das hat mich bewegt“, erzählt Anna-Maria.

Gilbert wurde 1985 wegen des „Anfertigens von Aufzeichnungen, die geeignet sind, den Interessen der DDR zu schaden“ inhaftiert. Er hatte Interviews mit Ost-Berliner Punks geführt und diese drucken lassen.

Die Gummizelle gab den Teilnehmern einen beklemmenden Einblick in den Alltag der Gefangen des Stasigefängnisses Hohenschönhausen.

„Ziemlich erschreckend fand ich, unter welchen Umständen die Gefangenen in Hohenschönhausen teils über Jahre leben mussten. Ebenfalls beklemmend war die Gummizelle in welche Häftlinge eingesperrt wurden, wenn sie sich nicht wie gewünscht verhielten. Beim Tränenpalast war es sehr spannend die Geschichten einzelner Personen, zum Beispiel von Liebespaaren oder Familien, die getrennt wurden und nicht wussten wann sie sich wiedersehen zu erfahren“, erzählt Anna-Maria.

Insgesamt fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und 12 Kameraden des THW waren der Einladung des Bundestagsabgeordneten Stephan Albani zu der 4-tägigen politischen Bildungsfahrt des Bundespresseamts im März gefolgt.

„Die Fahrt hat mein Interesse an Politik geweckt“, erklärt die Feuerwehrfrau. „Das ich jetzt weiß, dass ich meinem Abgeordneten und den Ministerien Fragen stellen und mit ihnen sprechen kann, werde ich auf jeden Fall nutzen. Die Diskussion, welche wir im Bundestag zu dem Thema der Begrenzung der Wiederwahl des Bundeskanzlers gesehen haben, fand ich ebenfalls sehr spannend“, erzählt Anna-Maria.

„In meiner Feuerwehr wird Demokratie ebenfalls gelebt. Wir haben eine sehr offene Diskussionskultur, die manchmal zu sehr langen, teilweise zu langen, Diskussionen führt“, stellt Anna-Maria fest. Die Führung der Feuerwehr wird wie bei den Abgeordneten des Bundestages gewählt. Jedes Mitglied kann sich für die Funktionen als Ortsbrandmeister, Zugführer oder Gruppenführer aufstellen lassen und sich einbringen. Bei Beratungen zu bestimmten Themen wie Neuaufnahmen, Neu- und Ersatzbeschaffungen, Lehrgangsplanungen oder der zukünftigen Ausrichtung wird wie im Bundestag in der Feuerwehr mit allen Feuerwehrmitgliedern oder in Arbeitsgruppen beraten und diskutiert.

„Den wichtigen Beitrag den Feuerwehr, THW und Sanitätsdienste tagtäglich leisten, stellt einen Grundpfeiler unser Gesellschaft dar und verdient uneingeschränkte Anerkennung, Dank und Förderung“ machte der Bundestagsabgeordnete Stephan Albani beim Besuch des Ortsverbandes des THW Oldenburg und der Freiwilligen Feuerwehr Haarentor in Berlin deutlich.

Die Feuerwehr Haarentor und der Ortsverband des THW Oldenburg übten im vergangen Jahr gemeinsam den Einsatz nach einer Explosion in einem chemieverarbeitenden Betrieb.

„Was ich an der Berlin Fahrt ebenfalls sehr schön fand, war, viele Leute vom THW kennen zu lernen. Mittlerweile haben wir uns gemeinsam eine gute freundschaftliche Basis aufgebaut“, erklärt Anna-Maria.

Die Feuerwehr Haarentor und der Ortsverband des THW Oldenburg verstärken seit dem vergangenen Jahr ihre gemeinsame Zusammenarbeit und Ausbildung. So soll bei größeren Schadenslagen eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleistet, Wissen ausgetauscht und das Verständnis für die Stärken des anderen verbessert werden. Der Höhepunkt war im vergangenen Jahr eine Großübung mit 50 Teilnehmern. In dieser Übung galt es Personen nach einer Explosion in einem chemieverarbeitenden Betrieb zu retten und die Bevölkerung vor einer gefährlichen Ausbreitung zu schützen.

Es wird bereits an der nächsten gemeinsamen Übung geplant. Der Sanitätszug der Stadt Oldenburg soll dieses Mal ebenfalls dabei sein. Das gesetzte Ziel für die kommende Übung ist es bei einem sogenannten Massenanfall an Verletzten (MANV) das Retten von Personen bei großen Schadenslagen wie zum Beispiel Anschlägen mit atomaren, biologischen und chemischen Stoffen zu trainieren.

Bericht: Markus Alexander Lehmann

Kategorien: Allgemein

0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert